Margit Oppermann hat Ausdauer im Trainieren. Vor 20 Jahren war sie Mit-Initiatorin der Freizeit- und Breitensportabteilung des FV Hanhofen. Die Kurse sind bis heute voll. Zartbesaitete sind dort jedoch nicht zu finden.
Margit Oppermann ist eine Frohnatur. Sie ist positiver Stimmung, lacht gerne und viel, ist lebensfroh. Aber: Die 52-Jährige hat einen fordernden Charakter, zumindest, wenn sie als Trainerin vor ihren Frauen beim FVH steht. „Wer zu mir in die Kurse kommt, weiß, das ist nicht lustig.“
Sie gibt zu, Leistung zu fordern. Gleichzeitig weiß sie, dass die Teilnehmerinnen bereit sind, die zu liefern – klingt nach harten Bandagen, sind es aber nicht. „Mir ist es wichtig, dass die Frauen was tun. Wenn sie das machen, was sie sich selbst zutrauen, ist das in Ordnung und gut“, erklärt Oppermann ihre offene Art, die ihr von Anfang an Zulauf bescherte.
Gemeinsam mit Dorothea Trauth, die nach acht Jahren nach Geinsheim wechselte, startete sie mit der Freizeit- und Breitensportabteilung des FVH durch: „Der erste Kurs begann im Juni 2000 vor den Sommerferien. Ich habe dafür extra meine C-Trainerlizenz gemacht.“
Immer aktiv
Neu im Geschäft war die Hanhofenerin damals längst nicht. Im Alter von 18 Jahren leitete sie bereits das Kinderturnen. Seit Kindesbeinen ist sie selbst sportlich aktiv. „Ich war eines der ersten Gardemädchen, ging zum Turnen und war später bei der Stadtgarde Landau“, erzählt sie.
Mit Step- und Dance-Aerobic ging es beim FVH los: „Angefangen haben wir mit zwei Kursen und rund 30 Personen. Innerhalb eines Jahres wuchs das Angebot auf fünf Kurse mit rund 80 Personen“, berichtet Oppermann.
Dabei orientierte sie sich stets an den Bedürfnissen der Teilnehmer. Bauch-Beine-Po kam ebenso dazu wie alternative Tageszeiten für Trainingseinheiten. Die 52-Jährige: „Toll ist, dass die Angebote über all die Jahre hinweg so wahnsinnig gut angenommen wurden.“
50 Damen
Die Anzahl der Aktiven pendelte sich auf um die 50 Damen ein, die über die Woche verteilt drei verschiedene Kurse besuchen. „Ich musste mit der Zeit gehen und das Fitnesslevel anpassen.“ Für die aufgeweckte Frau bedeutete das in Folge Weiterbildung.
Ihren Zusatztrainer in M.A.X. hat sie gemacht. Das ist ein Konditionsworkout, das es laut Oppermann in sich hat. Zudem bildete sie sich in Deepwork – eine Mischung zwischen Kraft und Ausdauer – weiter. Trotz der Anpassung an die modernen Trainingsmethoden stellt die Frontfrau fest: „Die stabilste Gruppe ist nach wie vor in der Step-Aerobic zu finden.“
Menschen zum Mitmachen zu motivieren, sei nicht schwer, sagt Oppermann mit Überzeugung. Schließlich sorge sie dafür, dass den Teilnehmerinnen die körperliche Betätigung guttut. Abgesehen davon sei das Miteinander ausschlaggebend.
Aufgebende Männer
„Das ist der Vorteil vom Dorf. Jeder kümmert sich um den anderen. Freundschaften sind entstanden, und Neuzugänge werden sofort in die Gemeinschaft aufgenommen“, untermauert Oppermann. Zur Festigung des Zusammenhalts gibt’s Ausflüge, Wanderungen und einen Wochenend-Trip im Jahr.
Daran, dass sich die Gruppen rein aus Frauen zusammensetzen, hat sich die Trainerin mittlerweile gewöhnt. Nur zwei-, dreimal habe sich ein Mann verirrt. Durchgehalten habe keiner. Flexibel ist Oppermann generell und selbst in der aktuellen Corona-Zeit.
Stunde schwitzen
„Im Moment trainieren wir im Freien auf dem Sportgelände. Das ist ein Erlebnis und ganz toll“, schwärmt sie vom unverhofft neuen Übungsalltag. Dankbar ist sie dem Vorsitzenden Rainer Horländer für sein Entgegenkommen.
60 Minuten dürfen die Damen jeweils schwitzen. „Die überziehe ich aber regelmäßig“, gibt Oppermann zu. Und weil sie noch dazu kreativ ist, trainiert sie seit Neuestem zusätzlich virtuell auf Youtube, noch dazu ganz authentisch: „Uff Pälzisch.“
Quelle: Rheinpfalz vom 17.06.2020